NFTs im internationalen Kunstmarkt – Pro/Kontra, Expertenmeinung

13.08.2021

NFT - Pro/Kontra, Expertenmeinung

Was sind NFTs?

Die Abkürzung NFT steht für „Non-Fungible Token“, zu Deutsch „nicht austauschbare Wertmarke“. Bei einem Token handelt es sich um die digitalisierte Form eines Vermögenswertes. Tokens können sowohl in fungibler als auch in nicht fungibler Form vorliegen. Der Unterschied zwischen beiden Token-Formen ist, dass Fungible Tokens eins zu eins gegeneinander getauscht werden können, während Non-Fungible Tokens einzigartig und somit nicht austauschbar sein. Ein einfaches Beispiel verdeutlicht den Unterschied: Ein 1-Euro-Stück kann jederzeit gegen ein anderes 1-Euro-Stück ausgetauscht werden (und ist somit fungibel). Ein Kunstwerk, wie beispielsweise ein digitales Bild, ist hingegen einzigartig (und somit nicht fungibel). Ein NFT lässt sich am besten mit einem physischen Sammlerstück vergleichen, mit dem Unterschied, dass es nicht in physischer, sondern in digitaler Form vorliegt.

Welchen Sinn haben NFTs?

NFTs wurden 2014 mit der Zielsetzung eingeführt, digitalen und nicht austauschbaren Gütern einen Wert beizumessen und sie damit handelbar zu machen. Non-Fungible Tokens finden deshalb überall dort Verwendung, wo virtuellen Gütern ein Wert zugeordnet werden soll. Das Spektrum dieser virtuellen Güter ist in den letzten Jahren sehr vielfältig geworden und reicht von digitaler Kunst und Fotos über Musik und Videos bis hin zu Objekten und Charakteren in Computerspielen. Sogar Tweets gibt es als NFTs. Twitter-Mitgründer Jack Dorsey verkaufte seinen ersten Tweet als NFT für knapp 3 Millionen US-Dollar.

Wie werden NFTs gespeichert?

Wie Kryptowährungen basieren auch NFTs auf einer sogenannten „Blockchain“. Eine Blockchain ist eine erweiterbare Liste von Datensätzen in einzelnen Blöcken. Da diese Datensätze auf vielen verschiedenen Rechnern gespeichert werden, kann man bei einer Blockchain von einer verteilten, öffentlichen Datenbank sprechen. Die Art ihrer Architektur macht die Blockchain zu einer äußerst fälschungssicheren Datenbank. Im Unterschied zu Kryptowährungen stehen Non-Fungible Tokens in einer Blockchain jedoch nicht für einen austauschbaren Vermögenswert, der zwischen Personen gehandelt werden kann, sondern für einen konkreten digitalen Vermögensgegenstand.

Wie kann man NFTs kaufen?

NFTs werden heutzutage im Internet auf zahlreichen Handelsplätzen, wie zum Beispiel Mintable, OpenSea und Rarible, angeboten. In den meisten Fällen benötigt man zum Kauf von Non-Fungible Tokens eine Kryptowährung. Da ein Großteil der NFTs auf der Ethereum-Blockchain basiert, benötigt man die dazugehörige Kryptowährung Ether. Wichtig zu wissen ist, dass mit dem Kauf eines NFTs nicht automatisch alle Nutzungsrechte an einem urheberrechtlich geschützten Werk übertragen werden. Die rechtliche Ausgestaltung einer NFT-Übertragung kann durch die Vertragsparteien privatautonom bestimmt werden und unterschiedliche Nutzungsarten umfassen.

Welche Kritik gibt es an NFTs?

Die technischen Prozesse hinter der Blockchain verbrauchen bekanntermaßen enorme Mengen an Energie, was an den Massen an Hardware liegt, die für das Peer-to-Peer-Netzwerk benötigt werden. Abhängig von der Art der Stromerzeugung hat die Blockchain sehr hohe CO2-Emissionen zur Folge. Schätzungen zufolge liegt der durchschnittlich Stromverbrauch für die Generierung eines Non-Fungible Tokens bei fast 350 kWh. Das entspricht fast zehn Prozent des durchschnittlichen Stromverbrauchs eines deutschen Haushalts pro Jahr. Anders ausgedrückt hat ein NFT einen CO2-Abdruck von über 200 Kilogramm, was einem zweistündigen Flug entspricht. Zwar gibt es inzwischen Bemühungen, die Energieeffizienz der Blockchain zu verbessern, doch Kritiker bemängeln zu Recht, dass die der Energieverbrauch eines Non-fungible Tokens in einem krassen Missverhältnis zu dessen Bedeutung steht.

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